Germeringer Damenteams wichtige Tabellenpunkte einfahren.
Damen 1 startete vormittags fulminant gegen die als Aufstegskandidaten gehandelten Damen des TuS Obermenzing. Nach einem eher durchwachsenen ersten Satz, der dann auch verdient mit 17:25 an die Gäste ging, zündete Katharina May im zweiten Satz mit ihrer Aufschlagsserie die Münchner Hütte an. Die Annahme brannte lichterloh und auch sonst ging bei den zuvor souverän auftretenden Favoriten auf einmal gar nichts mehr zusammen. Ein überdeutliches 25:9 für den SV Germering und pure Freude über das eigene gut gelinge Zusammenspiel gaben berechtigte Hoffnung auf mehr. Der dritte Satz wurde dann zum wahren Krimi und forderte nicht nur den Spielerinnen und den Zuschauern alles ab, sondern grade den beiden Trainern in der Schlussphase auch nervlich einiges ab. Doch die Gunst des Heimspiels nutzend setzten, sich die Hawks In Blue hier knapp mit 27:25 durch und sicherten sich so schon einmal einen so dringend benötigten Tabellenpunkt gegen die Aufstiegsaspiranten. Die brüskierten Gäste fanden im Satz vier aber dann sehr schnell und hochkonzentriert zu ihrem starken und druckvollen Spiel zurück. Mit Tagesbestaufstellung vor allem durch die erst diese Saison neu hinzugekomme Zuspielerin, die schon Dritte Liga in Italien gespielt hat und entsprechend Ruhe auf das Feld brachte, gab es leider nichts zu holen für den SVG, mit einem deutlichen 15:25 stand es dann schnell 2:2 in Sätzen. Der Tie-break konnte lange offen gehalten werden, am Ende musste man sich aber etwas stabileren Gastmannschaft mit einem hart umkämpften 11:15 beugen.
"Auch wenn wir grad verloren haben: wir können mit den besten Teams der Liga mithaten, sie in Bedrängnis bringen und haben heute durch starkes Spiel absolut verdient einen Tabellenpunkt eingefahren!" resümierte ein unterm Strich zufriedener Germeringer Trainer Dali Durbek.
Diese Zufriedenheit sollte dann im zweiten Spiel des Tages gegen den geschwächt antretenden PSV München 2 schnell einer gewissen Ernüchterung weichen. Viel zu viele Germeringer Eigenfehler im Aufschlag und in der Defense halfen den Gästen in ihr anfangs wackeliges Spiel immer besser reinzufinden und am Ende mit einem viel zu deutlichen 25:14 die Gastgeberinnen vor den Kopf zu stossen. Diese besannen sich im zweiten Durchgang wieder auf ihre eigenen Stärken und spielten deutlich besser und effizienter. Dennoch verlor man auch diesen Durchgang - denkbar knapp und zugegebenermassen ohne große Gegenwehr am Ende mit 23:25 - da war irgendwie der Wurm drinnen. Und der ging auch nimmer weg, mit einem erneut nicht am Limit gespielten dritten Satz und einem 18:25 musste man den jubelnden Münchnerinnen gesenkten Hauptes zu ihrem glatten 3:0 gegen Germering gratulieren.
"Absolut ärgerlich und eine verschenkte Riesenchance auf am Ende überlebenswichtige Tabellenpunkte, vor allem, nachdem wir es so gut im ersten Spiel gemacht hatten. Auf einmal ging zwischendurch einfach gar nichts mehr, unsere Fehlerquoten waren viel zu hoch und das nimmt uns den Schwung den wir brauchen. Schade und frustrierend, aber wir könnens ja auch nicht mehr ändern jetzt. Also, Kopf hoch, nächstes Mal besser machen und vor allem an den Baustellen arbeiten und weiterfeilen, wir haben ja gleich wieder Spieltag an den kommenden beiden Samstagen. Ich hoffe, der Knoten platzt dann endlich mal ganz auf und wir belohnen uns endlich für die ganze Mühe. Die Liga ist dieses Jahr unglaublich eng beinander und es kann wirklich jeder jeden schlagen. Aber genau das sollte uns jetzt noch mehr ermutigen, da wir prinzipiell die richtge Richtung eingeschlagen haben - nur die steigernden Schritte müssen wir jetzt schneller schaffen " gab sich das Team am Ende kämpferisch ihre eigenen Aufgaben für die kommenden Trainingswochen mit. Schließlich bekleidet man aktuell das Tabellenende und braucht dringend einige Befreiungsschläge.
Beim überlappenden Spieltag der Damen 2 spielten derweil parallel die beiden anderen Gastteams der SG TSV Schongau / TSV Steingaden und des Gautinger SC ein knappes 3:1 für die Schongauerinnen aus.
Gespannt und mit hohen Erwartungen wämrte sich Germerings Reserve intensiv auf, während Trainer Dali immerhin kurz durchschnaufen konnte um nun zwei weitere intensive Spiele zu coachen. Das fast durchgängig jugendliche Team der Damen 2 konnte wie die "Erste" am Samstag ebenfals nur auf 9 Spielerinnen zurückgreifen, Krankheit und Verletzungen forderten jeweils ihren Tribut.
Dennoch ging es aber gleich volles Tempo, die Youngsters legten los wie die Feuerwehr.
Mit mutigem Spiel, druckvollen Aufschlägen und souverän ausgespielten Schnellangriffen vor allem über die Mitte überrollte man die vorher siegreichen Schongauerinnen mit 25:15 und 25:18. Diese stellten sich aber zunehmend in Block- und Feldabwehr auf das Germeringer Angriffspiel ein und brachten selber auch immer mehr ihrer Angriffe durch, ein offner Schlagabtausch entbrannte. Da sich auf Germeringer Seite nun die Fehlaufschläge häuften und auch die Punktballsituationen nicht mehr so effizient verwandelt wurden wie zu Beginn, musste man den dritten Satz mit 17:25 an die Gäste abgeben. Der vierte Satz war dann auf richtig hohem Niveau beider Teams, wenige Situationen und nur knapp ins Aus gesetzte Bälle, die prinzipiell aber die richtige taktische Entscheidung des mutigen Angriffs umsetzten, führten zu einem 22:25 für die nun Aufwind spürenden Gäste, die sich über das Erreichen des Tiebreaks gegen uns mehr freuten als über den Sieg vorher gegen die Gautingerinnen.
Dann kam das, was wohl keiner erwartet hatte: Der junge Talentschuppen der Hawks In Blue drehte auf einmal richtig auf. Wie zu Spielbeginn hagelte es Kanonenaufschläge und absolut sehenswerte Angriffe auf die Gäste ein, ein hochverdientes 15:7 und zwei super wichtige Tabellenpunkte befeuerten den lautstarken Siegsjubel am Ende umso mehr. Im Vorjahr gelang nämlich gegen die Schongauerinnen kein Tabellenpunkt, und auf einmal hatte man sie sich in der eigenen Halle zurechtgelegt, förmlich zerlegt und mit einem stark gespielten Sieg auch geknackt!
Das zweite Spiel des Tages gegen die Dauerrivalen des Gautinger SC startete dann leider nur schleppend, noch zu müde und emotional ausgezehrt waren die wackeren jungen Heldinnen vom Spiel davor. Mit einem eher unspektakulär gespielten 25:17 holten soich die Gäste den ersten Durchgang und dachten, sie hätten wie die Woche zuvor gegen die jungen Dachauerinnen nun selber gute Chancen ein Spiel zu holen. Doch weit gefehlt. Wie schon im ersten Spiel ging wieder eine richtig spürbare Energiewelle durchs Germeringer Team, mit einem 25:11 deklassierte man die zuvor so sicher wirkenden Gautingerinnen. Nun war alles wieder drin für beide Vereine, in einem erneut hochklassigen dritten Satz mit spektakulären Angirffsbällen von beiden Seiten schenkte man sich nichts, am Ende setzten sich die Hawks In Blue dann mit 25:20 durch. Jetzt gings drum, aus diesem einen Tabellenpunkt einen "Dreier" zu machen, doch die Gautingerinnen rochen ihrerseits die zunehmende Müdigkeit auf Germeirnger Seite und ihre Chance auf einen "lucky punch" und legten noch einmal alles rein, was sie hatten. Schön anzuschauende Abwehraktionen und lange Ballwechsel prägten diesen hochintensiven vierten Satz. Dank der konsequent anfeuernden Zuschauertribüne und dem Ticken mehr Selbstvertrauen gelang dem SVG dann am Ende ein denkbar knapper, aber umso schönerer 25:23 - Erfolg. Mit einem 3:1 war nun der Tabellendreier da, der Jubel riesengroß!
"Es waren zwei Spiele und zwei Siege, die wir als absoluten Kraft- und Willensakt meiner Mädels in Erinnerung behalten werden und die guten Grund und Hoffnung auf weitere Erfolge in der Liga geben. Wir sind das zweitjüngste Team der Liga und stehen nun mit 5:3 Siegen und soliden 13 Punkten auf Platz vier, haben bsiher als einzigstes Team gegen TUs Obermenzing gewonnen, einfach nur toll! Was mich heute echt beeindruckt hat - trotz der vielen, vielen und auch etlichen unnötigen Fehlern zwischendrin - war dieser grundsätzlich spürbare Fokus und der Wille, die Sätze auch nach Rückschlägen zu drehen und damit unterm Strich die Spiele auch zu gewinnen. Da haben sich die Mädels mal wirklich selbst belohnt, denn wir haben sehr sehr intensiv gearbeitet um auch mental so weit zu kommen. Natürlich werden wir jetzt nochmal Gas geben und weiter an unseren Punktqualitäten arbeiten, denn die kommenden drei Samstage warten insgesamt 5 Spiele mit starken Gegnern auf uns. Da werden wir erneut am Limit liefern müssen, keine Frage. aber: Die Gegner wissen, dass es gegen uns super schwer wird, weil wir ebenso ein starkes Team sind, das - einmal in Fahrt - kaum zu stoppen ist." freute sich der sichtlich müde aber glückliche Germeringer Trainer.