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Bayerisches Bundesliga-Derby der absolute Kracher!!

Passend zum Faschingswochenende erleben über 30 Hawks In Blue ein wahres Volleyballspektakel.

Einer Doppel-Ticket-Einladung des nach einigen Jahren Pause wieder in der 1. Männerbundesliga unter "AlpenVolleys" im Verbund mit Innsbruck agierenden TSV Unterhaching folgte unser Abteilungsleiter Dali Durbek mit über 30 volleyballinteressierter Hawks In Blue nur allzu gerne. So stand am Sonntag um 15 Uhr erst einmal in der 2. Männerbundesliga das Heimspiel der zweiten Mannschaft der "Hachinga" gegen den Tabellenzweiten SV Schwaig auf dem Plan. Spielmacher Eric Paduretu, Mittelblocker Roy Friedrich oder Punktesammler Jonas Sagstetter sind für uns dabei keine Unbekannte, waren sie doch zu einigen Beachevents wie den Bayerischen U 17 Beach-Jugendmeisterschaften 2016 auch schon zu Gast bei uns in Germering. Nicht zu vergessen, dass Libero Christoph Mattes dank familiärer Bande uns so oder so einen Besuch wert war :o)

Für dieses Spiel fanden noch nicht allzu viele Zuschauer den Weg in die Halle, so dass wir den größten Fanblock beim Auftaktmatch dieses Volleyballtages stellten. Leider gelang es den motivierten Gastgebern aus Haching nicht, ihren Vorsprung im zweiten Satz zu nutzen und so musste die mit vielen jungen Nachwuchshoffnungen gespickte Truppe trotz tapferer Gegenwehr gegen die durchwegs erfahrenen Gäste eine glatte 0:3 - Niederlage hinnehmen, mit der sich der SV Schwaig nun sogar zum zwischenzeitlichen Tabellenführer krönte.

Da viele unserer Mädels noch nie Bundesligavolleyball gesehen hatten, waren - natürlich neben dem schnittigen Style der Athleten - viele sprunggewaltige Aktionen mit Begeisterung bewundert und kommentiert worden ;o)

Nach einer mit Fachsimpeleien schnell überbrückten Pause ging es schon zügig weiter in die Vorbereitung auf das Highlight des Tages. Die HYPO TIROL AlpenVolleys Haching empfingen in der 1. Volleyballbundesliga der Männer den Lokalrivalen TSV Herrsching, der aktuell auch in der Tabelle direkter Nachbar und Verfolger war. Dass dieses Spiel an Emotionen vorbelastet war, sollte schnell klar werden, denn es standen nicht nur ehemalige Hachinger Spieler auf Seiten der Ammerseetruppe um Erfolgscoach Max Hauser, sondern es hatten mit Michael Mattes auch der ehemalige Scout und mit Sepp Wolf der Dachauer Jugendtrainer von Jonas Sagstetter zwischenzeitlich ihren Weg dorthin gefunden, wo mit viel bayerischem Herzblut Spitzenvolleyball etabliert wurde, während sich Hypo Innsbruck Tirol mit einer bisher einmaligen Wildcard und der Kooperation mit dem TSV Unterhaching in die deutsche Bundesliga "einkaufen" konnte... Eine kollegiale Hassliebe und zwei grundauf verschiedene Volleyballphilosophien verbanden also die beiden Teams schon vor Beginn, wobei die Herrschinger die bisherigen beiden Aufeinandertreffen in dieser Saison für sich entscheiden konnten. Während sich die Spieler akribisch und mit athletischem Schwerpunkt warmmachten und bald darauf mit sehenswertem Einschlagen auf das Spiel vorbereiteten, füllten sich die Zuschauertribünen und waren schon zu Spielbeginn randvoll mit Volleyballfans von nah und fern. "Ausverkauft" konnte dann auch der sympatische und wortgewandte österreichische Hallensprecher verkünden, bevor es dann in die Vollen ging.

Gleich der erste Satz ließ jeden Zuschauer ausflippen vor Volleyballbegeisterung, denn nach schneller Führung durch die Gastgeber kämpfte sich Hausers Truppe mit Moral zurück und ab dem 13:13 war es ein offener Schlagabtausch, der an Dynamik und Emotionalität kaum zu überbieten war. Mit einem 32:30 (!!!) siegten die Herrschinger nach kräftezehrenden 37 Minuten (!!!) Satzspieldauer in diesem ersten Durchgang - und die Halle tobte!! Eine wahre kämpferische Mannschaft hatte nämlich auch ihren genauso lautstarken und kampfeslustigen Fanblock vom Ammersee in den Süden Münchens geführt - oder wie dieser sympatisch sarkastisch sang: "Haching liegt in Österreich....". Auch der zweite Durchgang ließ immer wieder den Funken auf die Tribünen überspringen. Ein knappes 25:22 für Haching und der Satzausgleich machte jedem der über 1500 Zuschauer und Akteure auf und neben dem Feld klar: Das wird ein absoluter Spitzenkracher der diesjährigen Volleyballsaison!! Nach einem fast schon deutlichen 25:18 für Herrsching folgte sofort das Contra aus Haching mit einem 25:21 im vierten Satz. Zwischendurch wurde Volleyball vom Feinsten geboten, einige Spielzüge brannten sich in das kollektive Zuschauergedächtnis unauslöschlich ein.

Der Wahnsinn hatte seinen Siedepunkt erreicht, die Entscheidung musste im Tie-Break fallen. Am Ende hieß es nach einem absoluten Traumvolleyballsatz und einer wahnwitzigen reinen Spieldauer von 128 Minuten denkbar knapp 15:12 für die Gastgeber, nach Spielpunkten sogar noch knapper 113:112. Somit war Haching in der Gesamtbilanz der Anschlußtreffer gelungen, den Herrschingern dagegen war die Enttäuschung nach diesem Kraftakt deutlich anzumerken, rückten die Play-Offs doch wieder etwas in die Ferne.

Für uns war es das wohl "bestvorstellbarste" Spiel, das ein Volleyballzuschauer geboten bekommen konnte :o) Und wir waren uns schnell einig: Wir sollten alle mal öfters Bundesliga gucken - denn das macht Spaß und motiviert gleich selbst wieder einen Ball in die Finger zu nehmen :o)